Das Haus Kükelhaus und seine Umgebung

Haus und Arbeitszimmer

Das Haus Kükelhaus ist eine zweigeschossige, 1670 in Stockwerksbauweise errichtete Fachwerkscheune des von Dolffs´schen Anwesens, eines in einem innerstädtischen Park gelegenen Adelshofes des 17. und 18. Jahrhunderts.

Es liegt nahe zur Nöttenstraße und prägt daher das Erscheinungsbild des ehemaligen Adelssitzes wesentlich mit. Dadurch ist wohl auch die für ein Scheunengebäude sehr aufwändige Gestaltung und Verzierung im Außenbereich erklärbar. So finden sich an der Giebelseite zur Straße sehr aufwändig gearbeitete Füllhölzer, welche mit Profilbändern, Diamentierung und floralen Motiven verziert sind. Das ehemalige Deelentor liegt außermittig und ist heute durch große Fensterbahnen ersetzt.

1954 übernahm Hugo Kükelhaus diese zu dem Zeitpunkt stark verfallene Scheune und baute sie zu seinem Wohnhaus und seiner Werkstätte um. Die vorsichtige und rücksichtsvolle Art des Umbaues war für die Zeit ungewöhnlich und ist selbst heute noch für die Denkmalpflege beispielhaft.

Bild der Scheune im Bergentalpark vor dem Umbau zum "unbezahlbaren Haus"

Er nannte das Haus „Das unbezahlbare Haus“. Damit spielte er aber nicht auf die Umbaukosten an, sondern meinte die Atmosphäre und die Erfahrungen, die ihm das Haus vermittelte und die auch sein weiteres Schaffen beeinflussten.

Am Haus lassen sich auch Grundpinzipien des von ihm sogenannten organlogischen Bauens, der Farbgestaltung und der Materialbedeutung nachvollziehen, die nach Kükelhaus von entscheidener Bedeutung für das Wohlgefühl eines Menschen sind.

Nach dem Tode von Hugo Kükelhaus im Jahre 1984 wurden seine Arbeitszimmer im Ober- und Dachgeschoss nahezu unverändert belassen und vermitteln heute als Museum und Archiv die Kükelhaus`sche Philosophie „Mit den Sinnen leben“.

Bis heute bewahren die ehemaligen Arbeitsräume ihre authentische Ausstrahlung und bieten, mit den Ausstellungsstücken in den übrigen Teilen des Hauses, eine lebendige Möglichkeit, sich der Schaffenswelt dieses vielseitigen Menschen zu nähern.

Weitere Links:

PDF-Datei: Soester Anzeiger vom 18.11.2010: 250-Jähriges im Bergenthalpark